Diese Behauptung habe ich kürzlich gelesen.
Diese Pauschalaussage stimmt für mich so nicht. Jedoch von vorne: Wie kommt es zu dieser Meinung?
- Schutz
Behauptung: In steilem Gelände braucht es mehr Schutz und daher eine dickere Sohle.
Meine Gegenbehauptung: Nein, braucht es nicht.
Es braucht eine griffige Aussensohle, das ist alles. Wenn man im Gelände nasse Füsse bekommt, ist es zusätzlich wichtig, dass die Innensohle nicht rutscht.
Viele Barfusssandalen-Hersteller verwenden Vibramsohlen (Chala, Panta, Nörd, Tikki, Zeazoo, Geasoles, Shamma…). Diese habe ich schon öfters angetroffen:– Vibram Mondorlo Morflex: ideal für Asphalt und flaches Gelände.
– Lisk Newflex: ideal für unebenes und steiniges Gelände.
– Tank Newflex: ideal für anspruchvolles und nasses Terrain.Ich habe schon einige Wanderungen gemacht mit Freunden, welche extrem steife Bergschuhe trugen. Mit meinen dünnen Barfusssandalen mit einer Lisk Newflex-Sohle konnte ich immer mithalten. An meine Grenzen kam ich jedoch mit den Skinners auf anspruchsvollen Wanderungen, als meine Freunde mit schnellen Schritten vorangingen, während ich über die spitzigen Steine balancierte. Da braucht es einfach mehr Zeit und weniger Hektik.
Dämpfung
Behauptung: Dämpfung ist wichtig.
Meine Gegenbehauptung: Nein. Bräuchten wir Dämpfung, wären wir mit einem Fettpolster an den Füssen geboren worden.
Wenn ein Schuh eine Dämpfung hat, wird das Feedback an den Körper verfälscht. Der Körper braucht immer diese Information, damit er weiss, wie hart er auftreten kann. Wenn das Feedback fehlt, ist die Gangart anders und womöglich nicht auf den Boden angepasst. Auf Asphalt zum Beispiel sollte die Info kommen: Geh langsamer und trete nicht so krass mit der Ferse auf. Wenn die Info fehlt, treten die Füsse härter auf den Boden auf, als angebracht wäre. Erst wenn der Körper Schmerzen hat, wird der Körper merken, dass er anders gehen dürfte…- Material
Behauptung: Dünn ist schwabelig.
Meine Gegenbehauptung: Kann sein, muss aber nicht.
Es kommt auf das richtige Material, eine gute Kombination mit der Innensohle und auf das Riemensystem an.
Es gibt sehr dünne, flexible und leichte Sohlen, welche super am Fuss halten und auch gar nicht schwabelig sind. Beispiel: Vibram Mondorlo Morflex Sohle, welche von u.a. von Xenet, Panta und Nörd verwendet wird. Immer wenn ich meine Xenet anziehe und damit die ersten Schritte gehe, fällt mir diese extreme Leichtigkeit der Sandale auf. Ich merke kaum, dass ich eine Sandale trage. Das macht meine Gehweise super natürlich! - Flexible Sohle
Es ist wichtig, dass die Sohle schön flexibel ist, damit der Fuss sich gut bewegen und seine Arbeit machen kann. - Gangart
Die Gangart ist ein weiterer Faktor. Je nach dem wie du gehst, schwingt die Sandale mit.
Je schwerer die Sandale ist, desto unnatürlicher wird die Gangart. Ist die Sohle schön dünn, ist auch unser Gang weicher. - Fixierung
Es gibt verschiedene Bindeweisen. Nicht alle passen gleich gut zu einem Fuss. Bei den Pantasandalen gibt es trotz der Schnalle 4 verschiedene Schnürweisen. Bei den klassischen Binde-Huarache-Sandalen gibt es unendliche viele Bindeweisen.
Ich versuche die Sandale immer fest am Fuss zu fixieren. Zu lockere Bindung führt zu einem Ausgleichsverhalten des Fusses. - Passform
Wichtig ist, dass die Sandale gut passt. Wenn die Sandale nicht zu dick ist, kann die Form auch gut selber noch mit der Schere angepasst werden. Gewisse Materialien passen sich der Fussform an und sollten dadurch am Anfang minimal zu gross sein, damit man später nicht daneben tritt.
Ich kaufe die Sandalen immer eher knapp in der Grösse. Wenn vorne und hinten zu viel Platz ist, wirkt sich das auch negativ auf die Gangart aus: Der Fuss gleicht die falsche Form aus und wir gehen wie Enten.
Vibram Mondorlo Morflex
Vibram Mondorlo Morflex
Faszit
Ich wähle meistens die dünnste Sohlen der jeweiligen Hersteller. Ich trage Barfussschuhe, weil ich den Untergrund spüren möchte. Mir ist es wichtig, dass meine Füsse meinem Hirn mitteilen, wenn ein Untergrundwechsel stattfindet. Wäre das nicht so gedacht, hätten wir doch bestimmt Horn an den Füssen.
In den letzten Jahren habe ich wirklich viele Sandalen getestet und das Schwabeligsein war nie ein Problem. Die Probleme waren eher:
- kein Spüren des Untergrundes
- falsch gewählte Aussensohle für anspruchsvolles Gelände
- Schnürung, die die Sandale nicht perfekt am Fuss hält
- zusammengequetschte Zehen (ich trage eigentlich nur Sandalen mit Zehensteg, also ohne Riemen quer über alle Zehen)
Panta Lykaios
Xenet Epic
Xershoes Jessie
Botyluks Verano
Nörd Zero
Tikki Soul
Xeroshoes Z-Trek
BeLenka Summer